Ambulante Vakuumsaugbiopsie

Ambulante Vakuumsaugbiopsie

Schonende Entnahme einer Gewebeprobe
Eine Veränderung des Brustgewebes, die sich in der Mammographie zeigt, oder ein ertasteter Knoten können verschiedene Ursachen haben. Um sicher zu klären, ob es sich bei einer neu aufgetretenen Veränderung um Brustkrebs handelt oder nicht, muss in manchen Fällen eine feingewebliche Untersuchung erfolgen. Das heißt, es ist eine Gewebeentnahme notwendig, um das auffällige Brustgewebe unter dem Mikroskop zu begutachten. Nur ein geringer Teil aller Brustläsionen ist tatsächlich bösartig. Es gilt: Je früher ein Tumor entdeckt wird, desto besser sind die Heilungschancen.
Ein mögliches Anzeichen für Brustkrebs sind kleinste, in Gruppen liegende Kalkherde, die zu klein sind um ertastet werden zu können. Dieser sog. Mikrokalk kann nur mit Hilfe einer Mammographie erkannt und diagnostiziert werden. Zur weiteren Abklärung kann in manchen Fällen eine Biopsie erforderlich sein.

Welche Methoden der Gewebeentnahme gibt es?
Bei der operativen oder offenen Biopsie wird der betroffenen Frau in Vollnarkose möglichst das gesamte Areal des verdächtigen Gewebes entfernt und anschließend untersucht.
Häufig sind jedoch Veränderungen der Brust mit hoher Wahrscheinlichkeit gutartig und erfordern keinen stationären Eingriff. Aus diesem Grund werden heute vielfach schonendere Verfahren eingesetzt: Die Vakuumsaugbiopsie ist eine minimal-invasive Methode zur Gewebeentnahme.
Die dem System zugrunde liegende Technik arbeitet mit Unterdruck (Vakuum) und einer Hohlnadel von 3 mm Durchmesser. Für die Gewebeentnahme genügt ein einziger Einstich, denn die Nadel lässt sich bei dieser Methode um die eigene Achse drehen.
Auf diese Weise können mehrere bis zu 20 mm lange Gewebeproben von der betroffenen Stelle und deren Umgebung abgetragen werden, was eine zuverlässige Diagnose ermöglicht.

Vakuumbiopsie - wie geht das?
Bei der röntgengesteuerten Biopsie liegt die Frau mit dem Bauch auf einem speziellen Untersuchungstisch und die betroffene Brust hängt durch eine dafür vorgesehen Tischöffnung.
Die Lage der verdächtigen Mikroverkalkungen wird dann mit 2 digitalen Röntgenaufnahmen aus unterschiedlichen Richtungen (Stereotaxie) exakt ermittelt. Unter lokaler Betäubung und nach einem ca. 4-5 mm kleinen Hautschnitt wird die Nadel für die Vakuumsaugbiopsie gezielt an die berechnete Stelle vorgeführt.
Der gesamte Eingriff dauert nur ca. 30-45 Minuten. Die Gewebeentnahme selbst beansprucht davon nur wenige Minuten. Manchmal kann es bei der Biopsie zu Blutergüssen kommen. Diese Einblutungen erfordern in der Regel jedoch keine weitere Behandlung.
Die Gewebeentnahme wird ambulant durchgeführt und die betroffene Frau kann in der Regel gleich wieder in ihren normalen Alltag zurückkehren. Der Hautschnitt ist so klein, dass er nicht vernäht werden muss. Ein Druckverband reicht aus. Für die nächsten 24 Stunden sollten körperliche Anstrengungen vermieden werden.

Wann erfahre ich die Diagnose?
Nach der Gewebeentnahme werden die Proben vom kooperierenden Institut für Pathologie feingeweblich (histologisch) aufgearbeitet und beurteilt.
Für eine sichere Diagnose sind besondere Prozeduren und Färbungen der Präparate notwendig, die Zeit in Anspruch nehmen. Bereits am nächsten Tag wird das Ergebnis Ihnen in einem persönlichen Gespräch mitgeteilt und das weitere Vorgehen gemeinsam besprochen.
Um die Wartezeit für Sie so gering wie möglich zu halten führen wir die Biopsien auch nur von Montag bis Donnerstag durch. Ist das entnommene Gewebe gutartig wird in der Regel nach ca. 6 Monaten eine mammographische Nachuntersuchung gemacht, um zu prüfen, dass alles in Ordnung ist.
Wenn die Vakuumsaugbiopsie eine bösartigen Befund nachweist, muss nachoperiert und zusätzliche Behandlungsschritte eingeleitet werden.
Diese werden im Klinikum Westfalen in Form einer interdisziplinären Fallkonferenz besprochen und optimiert.


Häufige Fragen zur Vakuumsaugbiopsie

Ist für den Eingriff ein stationärer Aufenthalt notwendig? 
Nein. Der Eingriff erfolgt ambulant. Nach der Brustbiopsie wird ein Kompressionsverband angelegt, der eine Blutung verhindern soll. Die meisten Patientinnen fühlen sich nach dem Eingriff durchaus wohl und gehen wieder ihren normalen Alltagsverpflichtungen nach. Körperliche Anstrengungen sollten für 24 Stunden vermieden werden.

Ist die Brustbiopsie schmerzhaft und hinterlässt sie Narben?
Die Vakuumsaugbiopsie wird unter örtlicher Betäubung durchgeführt. Daher wird der schnelle diagnostische Eingriff von den meisten Frauen auch nicht als schmerzhaft empfunden. Da nur ein kleiner Hautschnitt notwendig ist, um die Nadel einzuführen, bleiben in der Regel keine Narben zurück. Der Schnitt ist so klein, dass auch nicht genäht werden muss.

Dr. med. Jens Rodenwaldt
Privatdozent Dr. med.
Jens Rodenwaldt
0231 922-1600

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