Geschichte

„Wer die Vergangenheit nicht kennt, wird die Zukunft nicht in den Griff bekommen“, hat der Historiker Golo Mann gesagt. In der Tat: Was wir sind und wohin wir gehen, wird entscheidend bestimmt durch das, woher wir kommen.

Die Knappschaft als Träger des Knappschaftskrankenhauses Dortmund kann auf eine lange Tradition zurückblicken. Mit dieser Tradition verbindet sich zugleich auch Innovation. Die verfassten Knappschaften waren Vorbild für die Bismarck’sche Sozialgesetzgebung und seit jeher sind Krankenhäuser Bestandteil des sozialen Sicherungssystems der Knappschaft. Welche Wertschätzung Knappschaftskrankenhäuser aus der Bevölkerung erfahren, zeigt auch die Geschichte des Knappschaftskrankenhauses Dortmund. Bereits 1908 bat das Amt Brackel die Knappschaft, zu einem weiteren Krankenhaus in Dortmund beizutragen.
Die Knappschaft mietete von 1912 bis 1914 ein Krankenhaus in Dortmund-Derne an, das sich aber als nicht zweckmäßig erwies und später von der Stadt Dortmund übernommen und geschlossen wurde. 1958 trug das Knappschaftskrankenhaus wesentlich zur Linderung der Bettennot in Dortmund bei. Als Arbeitgeber mit rund 900 Arbeitsplätzen ist das Knappschaftskrankenhaus Dortmund heute ein gewichtiger Wirtschaftsfaktor in der Region.

Auf die Frage warum das Knappschaftskrankenhaus Dortmund solch einen hohen Sympathiewert in der Region erreicht, gibt es eine einfache Antwort: Das Knappschaftskrankenhaus Dortmund steht in der Tradition der Knappschaft. Es ist innovativ und modern. Im medizinischen Bereich hat sich das Haus den gesellschaftlichen und medizinischen Erfordernissen gestellt. Die Zahl der Kliniken entwickelte sich von anfänglich sechs auf heute elf, die allesamt mit modernsten Geräten ausgestattet und mit ausgesuchten Ärzten besetzt sind. Aufgrund dieser Qualifikation wurde das Knappschaftskrankenhaus in den Stand eines Akademischen Lehrkrankenhauses der Ruhr-Universität Bochum gehoben. Die Pflege unterstützt die Heilung der Patienten in Teamarbeit. Geschickt sorgt eine moderne Verwaltung für den wirtschaftlichen Erfolg des Hauses. Die gemeinsame Zusammenarbeit aller Kliniken und Bereiche macht den Erfolg des Knappschaftskrankenhauses für Patienten und Träger aus.

Die ausführliche Geschichte der ersten 50 Jahre des Knappschaftskrankenhauses können Sie komplett in der Jubiläumsfestschrift nachlesen.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts explodierte auch in Lütgendortmund die Einwohnerzahl im Zuge der Industrialisierung. Zugleich wuchs der Bedarf an medizinischer Betreuung. Im Jahr 1884 nahm Dr. Brinkmann als erster Mediziner seine Arbeit in Lütgendortmund auf. Wenige Jahre später reiften Pläne für den Bau eines Krankenhauses.

Die Ausgangsbedingungen zu dieser Zeit waren schwierig: Epidemien wie Cholera, Massenerkrankungen an Tuberkulose und Diphtherie sowie unzureichende hygienische Verhältnisse forderten Opfer. Mit der Industrialisierung nahm die Zahl von Arbeitsunfällen und berufsbedingten Erkrankungen zu. Zugleich fehlt es vielfach an Finanzmitteln und einer nötigen Infrastruktur für die medizinische Betreuung.

Um nur in Ansätzen eine medizinische Grundversorgung vornehmen zu können, war Dr. Brinkmann auf Spenden von Persönlichkeiten aus Industrie und Gesellschaft und angewiesen. Was heute modern „Sponsoring“ genannt wird, war auch die Grundlage für die Erbauung des Evangelischen Krankenhauses Lütgendortmund. Der „Verein zur Anstellung und Unterhaltung von Diakonissen und zur Erbauung eines evangelischen Krankenhauses in Lütgendortmund“, wurde 1893 gegründet. Er verfolgte das Ziel, Geld für den Krankenhausbau zu besorgen, ohne die Kirchengemeinde finanziell zu belasten. Bereits wenige Monate nach Gründung des Vereins nahm eine Gemeindeschwester aus dem Diakonissenhaus Witten die unbezahlte Arbeit auf. Dank der Tätigkeit des Vereins waren nach wenigen Jahren 30.000 Mark gesammelt, die man für den Grundstückskauf sowie für den Baubeginn eines „bescheidenen, den Verhältnissen entsprechenden Krankenhauses“ veranschlagt hatte. Als das 30-Betten-Krankenhaus im Dezember 1898 feierlich seiner Bestimmung übergeben wurde, zeigten sich die Gemeindemitglieder wie auch der ehrenamtlich tätige erste Leiter des Hauses, Pastor Weskott, von der praktischen und freundlichen Ausstattung ungemein angetan. Um die dauerhafte Unterhaltung des Krankenhauses sicherzustellen, sollte es in die Hände der Gemeinde übergehen. Aufgrund eines langwierigen politischen Prozesses geschah dies jedoch erst zum Jahresbeginn 1900.

In den folgenden Jahrzehnten erfuhr das Krankenhaus zahlreiche bauliche Veränderungen und Erweiterungen. Kriege und Epidemien sowie das Bevölkerungswachstum erhöhten den medizinischen Bedarf. Parallel dazu entwickelte sich die technische Ausstattung. Als Ende der 50er Jahre die Folgen des Weltkrieges überwunden waren, konnten durch den Bau eines Schwesternwohnheims und später einer Bäderabteilung neue Angebote für Patienten und Beschäftigte geschaffen werden. Zu Beginn der 60er Jahre machten sich Bergschäden an dem Gebäude bemerkbar. Mitte der 60er Jahre fand man in der Volksgartenstraße ein geeignetes Grundstück für einen Neubau an anderer Stelle. Der Konjunktureinbruch 1966 ließ die entsprechenden Pläne erst einmal scheitern. Es vergingen nochmals einige Jahre bis zur Baufreigabe für den Neubau, die Zentralwäscherei und die Heizungsanlage im Jahr 1972. 1973 erfolgte die Grundsteinlegung. 1977, 18 Jahre nach dem ersten Beschluss für einen Krankenhausneubau, konnte endlich die Einweihung erfolgen.

Mit der zunehmend schwierigeren Lage im Gesundheitswesen suchte das evangelische Krankenhaus Lütgendortmund Partnerschaften zur Bewältigung der neuen Herausforderungen zunächst in der Evangelischen Stiftung Volmarstein. Zum 1. Januar 2015 wurde das Haus dann Teil des Klinikums Westfalen und umbenannt in das Knappschaftskrankenhaus Lütgendortmund.

Vor 130 Jahren nahm die Geschichte der stationären Krankenpflege in Kamen ihren Lauf. Angestoßen durch die Schuhmacher-Witwe Wilhelmine Hellmig, wurde 1895 an der Nordenmauer eine erste provisorische Krankenstation errichtet.

Kamen, Anfang der 80er Jahre des 19. Jahrhunderts: Der Bergbau hat die Bevölkerungszahl in die Höhe schnellen lassen. In den dicht besiedelten Wohngegenden breiten sich Krankheiten rasend schnell aus, und bei der schweren Arbeit unter Tage sind Unfälle keine Seltenheit. Wer krank oder verletzt ist, wird zu Hause vom Leibarzt versorgt und von Angehörigen gepflegt - oftmals unter katastrophalen Bedingungen. In Kamen wie in anderen Städten des Deutschen Reiches wird der Wunsch nach einem Krankenhaus laut. 1882 nimmt die Schuhmacher-Witwe Wilhelmine Hellmig die Sache in die Hand. Sie ruft die Hellmig-Stiftung ins Leben und stellt 15.000 Mark für die Gründung eines evangelischen Krankenhauses in Kamen zur Verfügung. Schon zwei Jahre später gibt es eine ambulante, von Diakonissen durchgeführte Krankenpflege. Noch im selben Jahr wird ein Haus an der Nordenmauer als provisorische Krankenstation angemietet und 1885 eröffnet.

Damit nahm vor 130 Jahren die Geschichte der stationären Krankenpflege  in Kamen ihren Lauf. 1889 ersetzte man die Krankenstation an der Nordenmauer durch das erste Kamener Krankenhaus - 1985 wurde der Neubau an der Nordstraße eröffnet. Dazwischen lagen zahlreiche Um- und Anbauten, ein rasanter Anstieg der Patientenzahlen und auch einige traurige Kapitel: Während des 1. Weltkrieges richtete man im Kamener Krankenhaus ein Lazarett für Verwundete ein. Im 2. Weltkrieg wurde das Hospital bei einem Bombenangriff schwer beschädigt. Die Patienten mussten in die Gendameriekaserne an der Dortmunder Allee verlegt werden.

Heute ist das Kamener Krankenhaus eine moderne Klinik, in der jährlich rund 8.000 Patienten stationär und zusätzlich 20.000 ambulant behandelt werden. Und noch immer trägt sie den Namen von Wilhelmine Hellmig.

Ein bedeutender Schritt war jüngst die Fusion mit dem Klinikum Westfalen (Klinik am Park Lünen-Brambauer und Knappschaftskrankenhaus Dortmund-Brackel) im Januar 2013. Gesellschafter sind die Deutsche Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See und die Stadt Lünen.

Das Abteufen des ersten Schachtes des Steinkohlenbergwerks  „Minister Achenbach“ im Jahre 1897 war der Startschuss für den Wandel der einstmals bäuerlich geprägten  Gemeinde  Brambauer zu einem Industriestandort. Die Zahl der Einwohner stieg in Brambauer zwischen 1870 von 500 auf 15.000 im Jahre 1927. In kurzer Zeit musste deshalb neben Schulen, Verwaltungsgebäuden und Kirchen auch ein Krankenhaus entstehen. Für den Krankenhausbau schenkte der Landwirt Heinrich Ferige der Gemeinde Brambauer 1902 ein 5000 Quadratmeter großes Grundstück, „in dem evangelische Krankenschwestern die Pflege verrichten sollten.“ Nach anfänglichem Zögern der Gemeindevertretung entstanden 1905 Baupläne für die Baugenehmigung. Im Frühjahr 1906 erfolgte die Genehmigung der Baumaßnahme an der heutigen Gustav-Sybrecht-Straße. Am 15. Oktober 1907 - nachmittags um halb drei Uhr - wurde das fertig gestellte wohnhausähnliche Gebäude mit 34 Krankenbetten als das „Wilhelm-Augusta-Viktoria-Hospital“ eröffnet.

In den ersten Jahrzehnten des Bestehens gab es keine besonderen Fachabteilungen. Die in Brambauer niedergelassenen Ärzte, als Erster unter ihnen Gustav Sybrecht, behandelten neben ihrer Praxistätigkeit die Patienten des Wilhelm-Augusta-Viktoria-Hospitals.
1930  erfolgte die erste bauliche Erweiterung: Ein aseptischer und ein septischer Operationsraum sowie ein Röntgenraum wurden eingerichtet.
Zwischen 1907 und 1952 oblag Diakonissen aus dem Mutterhaus Witten/Ruhr die Krankenpflege, die dann im Juli 1952 an freie Schwestern und Pfleger überging.

Erfolgreiche Arbeit - Das Haus wird zu eng
1938 stieß das 50 Betten zählende Haus an Kapazitätsgrenzen. Ein Platzbedarf für 120 Betten und Nebenräume wurde errechnet.
Aber während der Herrschaft faschistischer Machthaber wurde in Deutschland kein einziges Krankenhaus neu gebaut.
Mehr Platz sollte das Krankenhaus Brambauer schließlich erst in dem ehemaligen, im Zweiten Weltkrieg stark beschädigten Amtshaus an der Brechtener Straße erhalten. 1949 gab der Regierungspräsident Arnsberg seine Zustimmung zu diesem Vorhaben, so dass nach Beendigung der erforderlichen Umbau- und Reparaturarbeiten am 21. April 1951 der Krankenhausbetrieb im Gebäude an der Brechtener Straße aufgenommen werden konnte. Die Errichtung eines zusätzlichen Nord- und Südflügels sowie die Errichtung eines Ambulanztraktes bewirkten eine Verbesserung der räumlichen Situation. Nach mehreren Erweiterungen verfügte das Haus im Jahr 1953 über 152 Krankenbetten.
Mitte der 70er Jahre sahen Landeskrankenhausplanungen für Brambauer ein Krankenhaus mit 390 Betten vor. Die finanzielle Situation der öffentlichen Hand verhinderte die Realisierung des Planes. Stattdessen erfolgten Modernisierungen einzelner Funktionsbereiche (z. B. Endoskopie, Operationseinheit, Cafeteria) und der Patientenzimmer.

Kommunal wird GmbH
Das kommunale Krankenhaus Lünen-Brambauer wurde schon 1974 in eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung überführt und führte seitdem den Namen „Krankenhaus Lünen-Brambauer GmbH“.  2005 erhielt das für die Grundversorgung unverzichtbare Haus den Namen „Klinik am Park - Krankenhaus Lünen-Brambauer“.
Der nächste bedeutende Schritt war im Jahr 2010 die Fusion der Klinik am Park mit dem Knappschaftskrankenhaus Dortmund-Brackel zum Klinikum Westfalen. Gesellschafter ist die Deutsche Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See und die Stadt Lünen.

Knappschafts-
krankenhaus
Dortmund:

Tel.: 0231 922-0


Hellmig-Krankenhaus
Kamen:

Tel.: 02307 149-1


Klinik am Park
Lünen:

Tel.: 0231 8787-0


Knappschafts-
krankenhaus
Lütgendortmund:
Tel.: 0231 61880

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